Auf den Spuren alter Wasserwege
Bereits im Mittelalter führte aufgrund der geographischen Lage ein Heer- und Fernhandelsweg von Bremen nach Amsterdam durch das Siedlungsgebiet des frühen Nordhorns.
Schon 1160 wurden von Nordhorn aus Bentheimer Sandsteine in die Niederlande verschifft.
Die zurückkehrenden Schiffe brachten Gewürze, Textilien, Kakao, Tabak, Tee und andere Handelsgüter mit zurück und bildeten damit neben Handwerk und Landwirtschaft weitere wichtige Erwerbszweige. Zur Blütezeit lagen bis zu 1200 Frachtkräne und Schiffe in Nordhorn vor Anker. Zu jener Zeit war Nordhorn der Sitz wohlhabender Kaufleute, Reeder und Schiffer. Noch heute erinnert die Steinmaate, gegenüber des heutigen Stadtparks, an den einstigen Stapel- und Verladeplatz.
Im Jahr 1180 wurde Nordhorn den Grafen von Bentheim zugeteilt, die stellvertretend für den damaligen Frankenkönig Karl der Große die Gerichtbarkeit ausübten. Die Bentheimer Grafen begannen kurze Zeit später auf der Vechteinsel in der heutigen Nordhorner Innenstadt mit dem Bau einer Burg. Bis 1912 waren einige Teile der Burg noch erhalten. Heute steht an dieser Stelle die katholische St.-Augustinus-Kirche.
Bereits zur Zeit des Spanisch-Niederländischen Krieges im 17. und 18. Jahrhundert wurde Nordhorn aufgrund der strategisch wertvollen Lage zur Durchgangsstation für spanische Truppen. Wenige Jahre später führte der Münsteraner Bischof Christoph Bernhard von Galen in der Ebene vor Nordhorn Krieg gegen die Niederländer. 1666 wurde dieser mit dem Nordhorner Frieden beendet. Aufgrund der eingenommenen Schlüsselstellung sowie der Lage Nordhorns an der Vechte fanden nun Waren und Güter aus Skandinavien und den Hansestädten ihren Weg durch die Stadt über die Niederlande bis hin nach Frankreich. Die knapp 170 km lange Vechte besaß im Mittelalter noch einen direkten Zugang zum Meer und war viele Jahrhunderte das Zentrum des niederländischen Seehandels. Mit dem 1904 fertiggestellten Nordhorn-Almelo-Kanal sorgte man schließlich für den Anschluss an das niederländische Wasserstraßennetz.
Wer mehr zur Geschichte der Schiffahrt in und um Nordhorn erfahren möchte, kann dies im Schiffahrts-Museum Nordhorn an der Lingener Straße.
Folgt man dem Vechteverlauf weiter Richtung Norden, so trifft man auf das Kloster Sankt Marienwolde , das unter dem seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlichen Namen Kloster Frenswegen bekannt ist.
1396 wurde das an der niederländischen Grenze liegende Kloster von einigen niederländisch und deutsch stammender Kaufleute nach den Regeln des heiligen Augustinus gegründet. Heute dient das Klostergebäude als ökumenische Begegnungsstätte.
Wandert man weiter westlich und lässt das Kloster Frenswegen hinter sich, so gelangt man auf kleinen Waldwegen, vorbei an idyllischen Wiesen und Feldern, auf den alten Grenzweg, der die Niederlande (auf der rechten Seite) und Deutschland (auf der linken Seite) voneinander trennt.
Von hieraus gelangt man, durch verschiedene Wald- und Heidegebiete, direkt zu dem niederländischen Naturschutzgebiet De Bergvennen , welches im Grafschafter Volksmund auch unter dem Namen „ Sieben Seen “ bekannt ist. Das von Heidepflanzen, Mischwäldern und Seen durchzogene Naturschutzgebiet lässt sich wunderbar bei schönem Wetter auf einen der zahlreichen kleinen Wege erforschen und beherbergt eine Vielzahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten, wie dem Teichmolch, der Zauneidechse, der Kreuzotter oder der Heidelerche.
Aufgrund der Streckenführung durch das grüne Grenzgebiet ist diese Wanderroute ein interessantes Ziel für all jene, die auf den Spuren der deutsch-niederländischen Grenzgeschichte sind, aber auch für all jene, die die Schönheit der Natur lieben.
Author’s recommendation
Wenn Sie sich auf die Spuren alter Wasserwege begeben, wieso dann nicht einen Teil der alten Handelswege vom Boot aus erleben? Leihen Sie sich zum Beispiel am Vechtesee beim Bootsclub ein Tretboot und erleben die Stadt Nordhorn aus einer ganz anderen Perspektive! Oder Sie steigen am VVV Turm in eines der Vechteboote und lassen sich ganz ohne eigene Anstrengung über die Wasserwege fahren.
http://www.grafschaft-bentheim-tourismus.de/erleben/aktiv/bootsfahrten.html

Track types
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Ehem. KlosterPier 99 Cafe / Restaurant
Tierpark Nordhorn
Tips and hints
http://www.grafschaft-bentheim-tourismus.de/radfahren-und-wandern/wandern/spurensuche/auf-den-spuren-alter-wasserwege-26-km.htmlStart
Turn-by-turn directions
-Die Wegweiser sind in orange gehalten.
Ihre Tour können Sie zum Beispiel am Kloster Frenswegen, einem ehemaligen Augustiner Chorherrenstift, starten. Eine Besichtigung der alten Gemäuer ist lohnenswert! Die Route führt Sie zunächst in nordwestlicher Richtung an der Vechte entlang. Ein kurzes Stück des Weges verläuft dann entlang der Bundesstraße, bevor Sie an der anderen Seite des Kloster vorbeikommen, die Bahnschienen überqueren und durch Waldgebiete wandern. Entlang der niederländischen Grenze und manchmal sogar auf niederländischer Seite, führt der Wanderweg Sie in südlicher Richtung am Naturreservat "Sieben Seen" vorbei. Bald erreichen Sie den Nordhorn-Almelo-Kanal, passieren die Frensdorfer Schleuse und wandern in nordöstlicher Richtung immer am Kanal entlang auf die Stadt Nordhorn zu, bis Sie an den Vechtesee gelangen. Diesen umwandern Sie zur Hälfte und kommen unterwegs am Bootsclub vorbei, wo sich eine einstündige Fahrt mit dem Tretboot durch die Nordhorner Innenstadt anbietet. Durch die Nordhorner Innenstadt und dann immer entlang der Vechte verläuft der Wanderweg wieder bis zu Ihrem Startpunkt am Kloster Frenswegen.
Coordinates
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Das Wanderkartenset "Grafschafter Spurensuche" ist in der Touristinformation des Grafschaft Bentheim Tourismus e.V. erhältlich.
Tel.: 05921/961196
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